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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 277

1845 - Heidelberg : Winter
§. 95. Die Reformation in den skandinavischen Reichen. 277 aber großer Härte des Gemüths, nach Besiegung des letzten schwedischen Reichsverwesers durch den Frieden zu Upftla 1520 die calmarische Union hergestellt. Weil er aber unmittelbar nach seiner Krönung zu Stockholm seine Herrschaft über Schweden durch Hinrichtung der ihm ungünstigen Adeligen, Geistlichen und Bürger (durch das stockholmer Blutbad) zu befestigen suchte, sammelten sich die Bedrückten um Gustav Wasa, den tapfern Sprößling eines alten Königsgeschlechts, der aus dänischer Haft, im der ihn Christian wortbrüchiger Weise als Geisel hielt, entkommen war und unter vielen Lebensgefahren bei den biedern Dalekarliern Aufnahme und Unterstützung gefunden hatte. Bald erhoben sich alle Schweden, verjagten mit Hülfe der Hansa die Dänen, und wählten (1521) Gustav Wasa zum Reichsverwescr und zwei Jahre darauf, als Christian in einem Aufstande der Dänen nach den Niederlanden entfloh, zu ihrem Könige. Da- durch wurde 1323 die calmarische Union für immer aufgelöst. Gustav Wasa begünstigte die lutherische Lehre in seinem Lande, brach die Macht der Geistlichkeit, nahm auch den Bürger- und Bauernstand unter die Neichsstände auf, und legte in dem gleichen Jahre 1327 durch eine Reichs - und Kirchenversammlung den Grund zur R esorm ati o n, die bis zum Jahre 1544 im ganzen Lande völlig durchgeführt wurde. Obgleich viele Kirchengüter eingezogen wurden, so blieb doch unter den pro- testantischen Kirchen die schwedische eine der reichsten. — Gustav legte den Grund zu einer Seemacht, suchte den Handel zu heben, unterstützte Wissenschaft und Kunst, machte die Thron- folge in seinem Stamme erblich und starb nach 37jähriger Regierung im Jahre 1560.- Sein zweiter Nachfolger Johann Iii wollte zwar die katholische Religion wieder zurückführen, aber das Volk hielt die errungene Glaubensfreiheit so fest, daß es sogar den Sohn und Nachfolger desselben, S i g m u n d, der zugleich Krieg in

2. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 281

1845 - Heidelberg : Winter
§. 96. Der dreißigjährige ñrreg. 231 beschwerten, erhielten sie einen scharfen Verweis. Wüthend darüber warfen Abgeordnete dieser Stände unter Anführung des Grafen Mathias von Thurn zwei katholische Mit- glieder der kaiserlichen Statthalterschaft in Prag zu den Fenstern der Schloßkanzlei hinab. Die Folgen dieser rohen Gewaltthat voraussehend, rissen dann die protestantischen Stände die Regierung an sich, weigerten sich nach dem kurz darauf eingetretenen Tode des Kaisers Mathias den nunmehrigen Kaiser Ferdinand! als ihren König an- zuerkennen, und gaben dem Kurfürsten Friedrich V von der Pfalz die böhmische Krone, die derselbe, angetrieben von seiner ehrgeizigen Gemahlin, ungeachtet der Abmah- nung aller Kurfürsten, so wie auch Frankreichs und Eng- lands , aus Eitelkeit annahm. So entstund 1618 der dreißigjährige Krieg. Denn unverweilt rückte nun der mit dein Kaiser ver- bündete, als Feldherr und Staatsmann gleich ausgezeich- nete Herzog Maximilian von Bayern mit dem ligistischen und kaiserlichen Heere durch Österreich (wo er die gleichfalls im Aufstand begriffenen Protestanten zum Gehor- sam zurückbrachte) in Böhmen ein, und schlug das schlecht geführte Heer des entmuthigten Friedrich 1620 in der Schlacht am weißen Berg bei Prag so gänzlich, daß Friedrich eiligst aus dem Lande floh, um im nördlichen Deutsch- land Hülfe zu suchen. Hierauf erklärte ihn der Kaiser in die' Acht und seiner pfälzischen Länder verlustig; die Böhmen aber wurden hart bestraft und späterhin (1526) alle diejenigen Protestanten, die nicht zur katholischen Kirche zurückkehrten, unter Entziehung des größten Theils ihrer Habe, aus dem Lande vertrieben. Da sich nun die Union auflöste, nahm sich des geäch- teten Kurfürsten Niemand an, als der Markgraf von Baden- Durlach und die in pfälzischen Diensten stehenden Söldncrführer Prinz Christian von Braunschweig- H alberstadt und Graf Ernst von Mannsfeld, welche beide letztere am Rhein einen Plünderungskrieg gegen die

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 282

1845 - Heidelberg : Winter
282 §. 96. Der dreißigjährige Krieg. katholischen Stifter führten. Als ihnen nun Tilly mit dem ligistifchen Heere entgegentrat, wurde er zwar anfangs von Mannsfeld bei Wies loch geschlagen, besiegte aber nachher den Markgrafen von Baden bei Wimpfen und den Prin- zen Christian bei Hoch st und nahm die Pfalz aufs härteste mit. Hierauf verlieh der Kaiser an Maximilian von Bayern für seine Verdienste um das Haus Österreich und die katholische Sache 1623 die pfälzische Kurwürde. Zwar setzten Prinz Christian und Mannsfeld ihren Plünderungskrieg nun in Westphalen fort, wurden aber von Tilly gezwungen, ihre Heerhaufen zu entlassen, und es schien den Protestanten ein erfolgreicher Widerstand nicht mehr möglich zu seyn. Jetzt aber regte sich die Eifersucht Frankreichs auf das überwiegende Ansehen Österreichs und Spaniens, und, von Richelieu geleitet, verbündete es sich, um dem Wieder- anwachsen der spanisch-österreichischen Macht entgegenzu- treten, heimlich mit E n g l a n d, Holland und Dänemark, und gab dadurch, (während es die Protestanten in seinem ei- genen Innern verfolgte), den Protestanten in Deutschland neuen Muth zum Widerstand. Bald erschienen, durch diese Verbündeten mit Geld unter- stützt, Christian und Mannsfeld mit neugeworbenen Heeren, und während deßhalb Tilly in Westphalen blieb, erhob sich der von ihm bedrohte nie der sächsische Kreis unter Anführung des Königs Christian Iv von Dänemark, der wegen Holstein zugleich deutscher Reichsfürst war. An- derseits aber ließ der Kaiser, um nicht immer von der Liga abhängig zu seyn, durch Albrecht von Wallenftein (eig. Waldftein) ein eigenes Heer werben und es unter dem Oberbefehle desselben in's Feld rücken. Weil sich aber auch zugleich die Hugenotten in Frank- reich wieder erhoben, so trat Richelieu, noch ehe es in Deutschland zum Schlagen kam, aus jenem Bündnisse, das ohnedieß der Papst nicht billigte, wieder zurück, und die

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 284

1845 - Heidelberg : Winter
284 §. 96. Der dreißigjährige Krieg. kam, so schloßen sich Frankreich und Papst Urban Viii eng an einander an, und ersteres besetzte, nachdem es durch die Eroberung von Rochelle die Hugenotten über- wältigt hatte, ohne Vorwissen Österreichs den erledigten Her- zogsthron von Mantua. Zwar gewann der Kaiser in Italien die Oberhand und dachte schon auch Frankreich anzugreifen, da wandte sich das katholische Frankreich an die einzige noch ungeschwächte protestantische Macht, an Schweden, dessen König Gustav Adolf (si 8« 95) so eben glänzende Siege in Polen erfochten hatte, und reizte ihn, um Öster- reichs Machtvergrößerung zu verhindern, durch einen geheimen Vertrag zu einem Krieg gegen den Kaiser in Deutschland selbst. Schon dachte der Kaiser den Protestanten einige Nach- sicht zu erweisen und sich mit Schweden zu verständigen, als die deutschen Kurfürsten, unter dem Vorgänge Maxi- milians von Bayern, auf dem Reichstage 1630 in den Kaiser drangen, sowohl in Italien den Frieden herzustcllen als auch den Wallenstein vom Oberbefehl zu ent- fernen, weil ihnen derselbe wegen seiner unerhörten Län- derbedrückungen und kecken Anmaßungen gegen die Fürsten mit Recht gefährlich erschien. Und so sah sich der Kaiser genöthigt, nicht nur seine schon gewonnene Stellung in Italien aufzugeben, sondern auch den Mann zu entlassen, der allein im Stande war, das in Deutsch- land Gewonnene zu behaupten 6. Der schwedich-deutsche Krieg; Frankreichs offene Einmischung. §. 97. Eben als Wallenstein vom Oberbefehl abgetreten war, landete, nicht weniger vom eifrigen Wunsche für die Ret- tung seiner Glaubensgenossen, als von politischen Rücksichten getrieben, der fromme und heldenmüthige Schwedenkönig Gustav Adolf am 24. Juni 1630 unvermuthet mit 15,000 Schweden an der pommerschen Küste und forderte

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 286

1845 - Heidelberg : Winter
266 tz. 97. Der dreißigjährige Krieg. wohin sich unterdessen Wallenstein gewendet hatte, und hier kam es 1632 den 6. Nov. zur Schlacht bei Lützen, in welcher Gustav Adolf von zwei Kugeln getroffen fiel, seine deßhalb zur Rache entbrannten Schweden aber unter der Führung Bernhards von Weimar den Sieg über Wallenstein davon trugen. — Hat einerseits Gustav Adolfs Erscheinen die protestantische Sache in Deutschland aus der Gefahr des Untergangs gerettet, so hat anderseits sein Fall Deutschland von der Gefahr schwedischer Oberherrschaft befreit. Von dem Reichsverweser in Schweden Arel Oren- st i e r n a erhielt nun Herzog Bernhard von Weimar mit dem General Horn den Oberbefehl über die schwedi- * schen Truppen, die nun besonders Bayern auf das härteste bedrängten, ohne daß Wallenstein der gegen Maximilian einen Groll hegte, sie hinderte. Das zweideutige Betragen dieses hochstrebenden Mannes, der sich zuletzt, wie man zu ver- muthen Grund hat, im Einverständnisse mit Frankreich und den Schweden die Krone Böhmens verschaffen wollte, be- stimmte den Kaiser, ihn vom Oberbefehl wieder abzurufen, und weil er sich mit Gewalt darin zu behaupten suchte, ihn für einen Verräther zu erklären, worauf Wall enstein von.einem seiner Obersten (in Eger) ermordet wurde. Rasch wurden nun die Schweden von den Kaiserlichen aus Bayern vertrieben, und erlitten bald darauf durch die Überkühnheit Bernhardts 1634 in der Schlacht bei Nördlingen eine so völlige Nie- derlage, daß Bernhard von Weimar genöthigt wurde, sich über den Rhein in's Lothringische zu ziehen, Kursach- sen aber sich bewogen fühlte, mit dem Kaiser, der nun das Restitutionsedict fallen ließ, 1635 den Prager Separatfrieden zu schließen,welchen dann die andern protestantischen Fürsten (mit Ausnahme von

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 299

1845 - Heidelberg : Winter
h. 10 J. Schwedens Fall und Rußlands Erhebung. 299 ßenden Hülle feiner Bildung, jener Geist sittlicher Unrein- heit, völliger Gleichgültigkeit gegen das Heilige, despotischer Willkühr, leichtsinniger Verschwendung, launenhafter Mode- sucht, welcher von Paris aus nicht nur ganz Frankreich, sondern auch fast alle Völker und Staaten Europa's seuchen- artig ergriff und die sittlichreligiösen Stützen des Völker- glücks und Staatenbeftandes untergrub. L. Schwedens Fall und Rußlands Erhebung. §. 101. Mährend dieser Bewegungen und Veränderungen im Westen Europa's war auch der Norden und Osten in Er- schütterung : denn dort war Schweden mit Dänemark, Rußland und Polen im Kampf. Schweden war unter der Regierung C h r i st i n a' s, der geistvollen, aber ganz unweiblichen Tochter Gustav Adolfs, die erste nordische Macht geworden. Unter Karl X (von Pfalz-Zweibrücken, Gustav Adolfs Schwe- stersohne, zu dessen Gunsten Christina die Krone nie- derlegte, um in Frankreich katholisch zu werden und in Italien ein ungebundenes Leben zu führen) hatte sich diese Macht in einem Kriege mit Polen durch Eroberung Liefland's und mehrerer dänischen Znseln erweitert und sich auch unter Karl Xi in dem gleichen Umfang erhalten: — als die Minderjährigkeit Karl Xii, welcher 1697 seinem Vater auf dem Throne folgte, den Feinden Schwedens die beste Gelegenheit zu seiner Schmälerung zu bieten schien. Diese Gelegenheit erfaßte nun zunächst Rußland. Rußland hatte auch unter den Nachfolgern Zwan's Wasil jewitsch ( §. 81 a. E.) sich weiter entwickelt. Wasilei Iv (1505 — 1534), der zuerst den Czaarstitel annahm, hatte durch die Errichtung der S t r e l i tz e n (einer Leibgarde) den Grund zu einem stehenden Heere gelegt,

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 283

1845 - Heidelberg : Winter
h. 96. Der dreißigjährige Krieg. 283 dadurch wieder hergestellte Einigkeit der katholischen Mächte führte nun zu neuen Siegen der katholischen Sache. In dem nun beginnenden Kriege wurde zuerst Manns - feld bei Dessau von Wallenstein geschlagen und nach Ungarn gesprengt; dann der König Christian bei Lut- ter am Barenberg vontilly besiegt; darauf Mecklen- burg und Holstein von Tilly und Wallenstein besetzt und verheert. Der ehrgeizige Wallenstein ließ sich nun vom Kaiser zum Herzog von Mecklenburg ernennen und trachtete auch nach dem Besitze der pommerschen Ostseeküste. Da er aber Stralsund nicht erobern konnte, und einer- seits England, anderseits Schweden ihn bedrohte, so betrieb er selbst den Frieden mitdänemark (1629), wodurch dieses von seinem zügellosen Heere befreit wurde. Schon die ersten Siege hatten den Kaiser bewogen, sowohl den Protestantismus in Böhmen vollends zu unterdrücken, als auch den Kurfürsten Maximilian die Oberpfalz erbeigenthümlich und einen Theil der Unterpfalz als Lehen zu geben. Jetzt erließ er auch (obgleich unter Wider- spruch der Mehrheit selbst der katholischen Stände) gegen die Protestanten .1629 das Restitutionsedict, das ihnen alle seit dem Passauer Vertrag eingezogenen Kirchengüter herauszugeben befahl. Um nun diesem Befehle Nachdruck zu geben, behielt er alle seine Heere noch auf dem Kriegsfuße, und während sich schon da und dort die Jesuiten in den Besitz der Kirchen- güter setzten und sich verlauten ließen, daß man selbst den Religionsfrieden nicht mehr anerkennen werde, schien der Protestantismus in Deutschland völlig unterlegen zu seyn. Da führte eine neue Störung der Einmüthigkeit der katholischen Mächte Europa's einen plötzlichen Umschwung der Dinge herbei. Weil nämlich Österreich durch seine Siege in Norddeutsch- land wieder Aussicht auf volle Wiederherstellung der kaiser- lichen Hoheit im deutschen Reiche, ja sogar in Italien be-

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 285

1845 - Heidelberg : Winter
tz. 97. Der dreißigjährige Krieg. 285 - die protestantischen Fürsten auf, sich für die Sache des Glaubens an ihn anzuschließen. Da diese ihm aber als einem Fremden nicht trauten, zwang er den Kurfürsten von Brandenburg, ihm Spandau als Waffenplatz einzu- räumen, und forderte den Kurfürsten von Sachsen auf, ihm den Durchzug zu gestatten, um die von Tillp hart bedrängte Stadt Magdeburgdie ihn um Hülfe gebeten hatte, entsetzen zu können. Während sich der Kurfürst noch weigerte, eroberte und zerstörte Tillp Magdeburg und rückte verhee- rend in Sachsen ein, weil dessen Kurfürst sich der Ausfüh- rung des Nestitutionsedicts entgegengesetzt hatte. Nun erst nahm der Kurfürst, um sein Land von den Kriegsleiden zu befreien, das Bündniß mit Gustav Adolf an, der hierauf 1631 in der Schlacht bei Leipzig den Tillp so gänzlich besiegte, daß das ganze protestantische Deutschland dem Sieger um so freudiger die Arme öffnete, je mehr die menschenfreundliche Mäßigung Gustav Adolfs, so wie die damals noch gute Mannszucht seiner Soldaten gegen die Härte der feindlichen Anführer und die Zügellosigkeit ihrer Heere abstach. Von Sachsen aus durch Franken an den Rhein ziehend, wobei er sich an mehrern Orten huldigen ließ, wendete er sich dann nach Bapern, erzwang den Übergang über den Lech, wobei Tillp tödtlich verwundet wurde, und hielt in München seinen Einzug. Allenthalben sah sich die unterdrückte Partei befreit und siegreich. Obgleich der schwedische König die Katholiken schonte, so gerieth doch mit Einemmale der Katholicismuö in äußersten Nachtheil, und sein bisheriger Vorfechter, der Kaiser, mußte für seine eigene seit- herige Stellung zu Deutschland besorgt seyn. In dieser Noth berief Ferdinand wieder den Wallen- stein mit den ausgedehntesten Vollmachten zur Bildung eines Heeres, und bald standen sich Gustav und Wall en- stein bei Nürnberg einander gegenüber. Nach einem vergeblichen Sturm auf Wallensteins festes Lager zog Gustav wieder nach Bapern und von da nach Sachsen,

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 287

1845 - Heidelberg : Winter
H. 97. Der dreißigjährige Krieg. 287 Hessen, Württemberg und Baden, die zu den Schweden hielten) auch beitraten. Alles schien sich nun zur längstersehnten Ruhe anzulassen, als plötzlich Frankreich, das von Anfang an bis hieher die Schweden nur heimlich begünstigt hatte, sich jetzt offen mit den Schweden verbündete, fortwährend in der Absicht, um Habsburgs Macht, die sich durch den Prager Frieden wieder zu befestigen schien, zu verrin- gern und deutsche Länder am Rhein an sich zu reißen. Dadurch verwandelte sich der Religionskrieg voll- ends in einen politischen Partei- und Bürgerkrieg, und selbst bei den meisten der deutschen Stände handelte es sich nicht mehr um Beschränkung oder Vertheidigung der Gewissens- freiheit, sondern um möglichst ausgedehnte Unabhängigkeit vom Kaiser. Während die Schweden im nördlichen Deutschland das österreichisch-sächsische Heer beschäftigten, besetzten die Fran- zosen das Elsaß und unterstützten den Herzog Bernhard von Weimar bei seinem siegreichen Vordringen gegen das ligistische Heer am Rhein, mit dem Versprechen, ihm das Elsaß und den Breisgau als ein Fürstenthum zu geben. Als er aber die von ihm eroberte Festung Breisach an sie heraus zu geben sich weigerte, indem er sie als einstwei- liges Unterpfand behalten wollte, so starb er ganz plötzlich und die Franzosen nahmen auf der Stelle das Elsaß und den Breisgau in ei- genen Besitz. Viele Jahre noch dauerte der verheerende Krieg, wäh- rend welcher Zeit das unglückliche Deutschland nach allen Rich- tungen von brandschatzenden und plündernden Heeren auf das entsetzlichste verwüstet wurde; bis zuletzt, des langen Elends müde, die streitenden Parteien zu Friedensunter- handlungen in Osnabrück und M ü n st e r zusammentraten, aber erst nach einer fünfjährigen, vorzüglich durch die nichtswürdige Staatskunst Frankreichs bewirkten Hinhaltung 1648 d. 24. Oct. der westphälische Friede zu Stande kam.
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